Themenenlternabend - ganz praktisch
Am 26.04.2018 haben wir unseren ersten Themenelternabend durchgeführt. In der Vorbereitungsgruppe planten und organisierten sechs Erzieherinnen aus dem Haus die Umsetzung des Elternabends. Die Besonderheit war hierbei, dass alle interessierten Eltern des Hauses teilnehmen durften und zwischen drei Themen wählen konnten. Ganz im Sinne der Beteiligung, wie wir sie im Alltag mit den Kindern leben…
Nachfolgend ein paar Einblicke in die Inhalte der Dialogrunden:
- Praktischer Dialog: „gesunde Ernährung“
In dieser Runde präsentierten wir den Eltern unterschiedlich gefüllte Brotdosen mit gesunden Lebensmitteln. Anhand einer Kindersocke wurde den Eltern gezeigt, wie groß ein Kindermagen ist. In diesem Zusammenhang haben wir auch die falschen Versprechen der Werbeindustrie thematisiert. Es kam zu einer offenen Diskussion über die Essgewohnheiten der Kinder. Die Eltern gaben sich gegenseitig Ratschläge und Tipps rund um das Thema: Essen!
- Praktischer Dialog: „Partizipation – Mein Kind bestimmt mit!“
Wir haben anhand von Plakaten und praktischen Beispielen die Eltern eingeladen, das Thema Partizipation (demokratische Teilhabe) kennenzulernen. Unsere Einstiegsfragen hießen: „Was bedeutet Partizipation?“, „Gibt es Grenzen der Partizipation?“, „Wie setzen wir das in unserem Kindergarten-Alltag um?“ Die Diskussion begann mit dem Schlagwort „Discokugel“. Was hat eine Discokugel mit Partizipation zu tun? In unserem Snoozle-Raum haben wir eine Lampe, die eine stimmungsvolle Atmosphäre schafft, wenn das von den Kindern gewünscht wird. Die Kinder können sich ihre Ausruhsituation mit den entsprechenden Materialien gestalten. Wir evaluieren regelmäßig unseren Alltag im Kindergarten, gerade in Bezug auf Partizipation. Denn demokratische Teilhabe ist kein starrer Prozess, sondern stets im Wandel. In diesem Prozess haben wir auch unsere Essenssituation neu gestaltet. Die Kinder können nun selbstständig entscheiden, wann sie Mittag essen möchten. Das heißt, sie dürfen sich für eine von drei Essensrunden entscheiden. Zur Nachvollziehbarkeit wird der Prozess mit Bildkarten unterstützt. Die Ausruhsituation ist ebenfalls mit entsprechenden Ruheangeboten im Alltag offen gestaltet. Im Laufe der Diskussion kamen Fragen zur Umsetzung auf, die wir mit den Eltern beispielhaft und verständlich klärten. Es war ein spannender und aufregender Abend zu diesem heiß diskutierten und wichtigen Thema: Partizipation – Mein Kind bestimmt mit! - Praktischer Dialog: "quality-time versus quantity-time"
Der Titel hörte sich fast schon wie ein „battle“ an, es ging aber ganz gesittet zu. Gemeinsam mit den Eltern haben wir besprochen, welche Spiele wir in unserer Kindheit gerne gespielt haben. Dabei wurde schnell klar, dass es dabei gar nicht um das Spiel an sich ging, sondern eher um die Personen und die Art und Weise, mit denen bzw. wie man das Spiel ausgelebt hat. So näherten wir uns auch dem Schwerpunkt des Themas an, nämlich: "Wie können wir gemeinsam gelebte und intensive Eltern-Kind-Freizeit (quality-time) verbringen und warum ist das eigentlich so wichtig?" Mit dem Video „The still face experiment“* wurde schnell klar, was es bedeutet, wenn Kindern keine oder nur geringfügig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Natürlich beleuchteten wir auch den Gegensatz: "Welche Kompetenzen entwickeln Kinder, wenn wir Erwachsene das Handy zur Seite legen, Augenkontakt halten, freundlich sind und eine sichere Basis für das Kind bilden?" Da wären zum Beispiel eine höhere Konzentrationsfähigkeit, gute Kommunikationsfähigkeit, erhöhte Frustrationstoleranz und Konfliktfähigkeit. Ist das sehr schwer umzusetzen? Braucht man nun dazu besondere Fähigkeiten oder Equipment? Nein! Alles was vonnöten ist, ist Feinfühligkeit, Zugewandtheit, Aufmerksamkeit, Lachen, Freundlichkeit und… Alltagsgegenstände. Unsere Eltern waren nicht wenig überrascht zu sehen, wie wenig Material es braucht, um gemeinsam mit dem Kind einen spannenden Tag zu erleben: aus Kochlöffeln Puppen gestalten oder mit ihnen trommeln, aus Seilen Schnecken legen, mit Fingerfarben malen, eine Baulandschaft gestalten usw. Probieren Sie doch gleich selbst einmal aus, wieviel Spaß das macht!
Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden für einen spannenden Dialog!
Besonderen Dank an die Vorbereitungsgruppe für den sehr gelungenen Elternabend! (Sven Ludwig, Silvana Alpar, Jennifer Lach, Susanne Schulz, Laura Hanf und Claudia Akorli)
*Hier ist übrigens der Link zum „The still face experiment“:
https://www.youtube.com