K I N D E R F Ü ß E
Theorie:
Kinderfüße sind nicht 1:1 vergleichbar mit den Füßen von Erwachsenen.
Während Kinderfüße noch weich, ver/formbar sind und sich das Nervensystem im Sinne von (Druck-)Schmerzweiterleitung noch komplettieren muss, zeigt sich in Abgrenzung zu erwachsenen Füßen selten eine äußere Auffälligkeit im Hautbild, wie wir dies vielleicht an unseren Füßen (zeitweilig) zur Kenntnis nehmen müssen.
Die Entwicklung des kindlichen Fußskelettsystems beginnt bereits im Mutterleib und endet erst ca. im Alter von 15 Jahren. Während weit über 90 % der Kinder mit gesunden Füßen zur Welt kommen, sind ca. nur noch 40 % der Kinder im Erwachsenenalter gut zu Fuß. Probleme wie: Knick-Senk-Spreizfüße usw., bedingt durch mangelnde Bewegung, Übergewicht, unpassende Schuhauswahl, Fußfehlstellungen, die unbehandelt bleiben, machen dann das weitere Bewegungsleben schwer.
Praxis:
In den Räumen unserer Krippe ist der überwiegende Teil der Böden mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Dies stellt sicher, dass ein Barfußlaufen auf dem Boden jederzeit angenehm möglich ist und von den Kindern gern genutzt wird (Barfußlaufen stärkt das Binde- und Stützgewerbe der Füße). Im Sinne von Vorbildfunktion bewegen sich alle Erzieherinnen bei geplanten Bewegungsangeboten ebenfalls ohne Schuhe. Im Rahmen psychomotorischer Orientierung finden sich stets Angebote im Sinne einer möglichen „Fußgymnastik“ wieder: da geht es um das Greifen verschiedenster Gegenstände mit den Zehen, ein sich Strecken bis in die Fußspitzen und auch zum deutlich fordernden Fersengang wird animiert. Eine sogenannte „Fuß-Bewusstheit“ wird durch Angebote wie: Fußmalerei, Fußmassage (mit und ohne Lotion), Fußabdrücke mit unterschiedlichen Materialien, Tastkästen für Füße mit diversen Materialien und letztendlich durch unsere naturnahe Gartengestaltung sichergestellt.
Kinder im Elementarbereichsalter (3 – 6 Jahre) des Kindergartens sind es gewohnt, in Räumen mit wenigen Einrichtungsgegenständen, ergänzt durch entsprechend variationsreichem Mobiliar (Drehstühle, Wackelhöhe, Sitzkissen, Wand-Klapptische etc.), Bewegungsbedürfnis-orientiert zu lernen. Verbindliche Angebote mit psychomotorischer Ausrichtung prägen auch den Fuß-Alltag. Neben Angeboten, die barfuß durchgeführt werden, steigert sich auch die Erwartung / die Möglichkeit, u.a. Balancierangebote auf dem Boden und in der Höhe wahrzunehmen, Spiele wie Sitzfußball als Mannschaftspiel zu etablieren, sich in einem Weichboden unter Zeitdruck vorwärts zu bewegen, lernen, die eigene Fußkraft zu dosieren (Luftballontanz) und sich zielgerichtet auf kleinen Flächen vorwärts zu bewegen. All dies sind (Fuß-) kraftfördernde Angebote, die spielerisch mit viel Spaß zielgerichtet eingesetzt werden!